Ursprünglich befand sich das "Garnisonshistorische Magazin der Stadt Mainz" im Fort Josef. Nach dem Umzug in die Kasematten der Zitadelle Mainz ist es seit 2007 das "Mainzer Garnisonsmuseum".
Am 29. November 2022 erhielt das Garnisonsmuseum Mainz wieder hohen Besuch: Der Militär-Gouverneur von Strasbourg, Brigadegeneral Ludovic Pinon besichtigte im Rahmen eines Besuchs beim Landeskommando Rheinland-Pfalz in Begleitung des Kommandeurs Oberst Weber, und mehrerer Deutscher und Französischer Soldaten das Museum auf der Mainzer Zitadelle.
Wolfgang Balzer, der Gründer und erste Vorsitzende des Förderkreises des Museums, führte die Gäste. Prof. Dr. Sven Kantelhardt, ebenfalls Mitglied des Förderkreises und selbst Flottenarzt d.R. unterstützte sprachlich auf Französisch
Besonders die Zahlreichen Ausstellungsstücke, die die enge Verbundenheit der Mainzer Geschichte mit Frankreich und seine Bedeutung, gerade auch für das Französische Militär dokumentieren, beeindruckten die Gäste nachhaltig.
Der Förderkreis des Mainzer Garnisonsmuseum e.V. freut sich über den gelungenen Beitrag zur Deutsch Französische Freundschaft, auch ganz besonders im Rahmen beider anwesenden Streitkräfte.
Am Sonntag den 12. September öffnete das Garnisonsmuseum seine Kasematten zum Tag des offenen Denkmals.
Die von der Initiative Zitadelle organisierte Veranstaltung fand anstatt des jährlichen Zitadellenfests unter den Namen ''Historische Festungsmeile'' in einem kleineren Corona konformen Rahmen statt.
Unter besten Wetterbedingungen genossen zahlreiche Besucher die verschiedenen Aktionen entlang des Zitadellenwegs.
Bei freiem Eintritt in unsere Museumsräume konnten die interessierten Besucher wieder in die Geschichte der Garnison Mainz eintauchen und sich ein Bild vergangener Epochen machen.
Rundum war es wieder eine gelungene Veranstaltung die zeigt, das Geschichte alles andere als langweilig sein muss.
Der Chef des Stabes im Hauptquartier der US-Streitkräfte in Europa besucht das Mainzer Garnisonsmuseum
Eine umfangreiche Sammlung aus Uniformen, Fotos, Dokumenten und Reservistika rund um die Garnisonsgeschichte der Stadt Mainz.
Zusammengetragen durch Spenden und durch die Mitglieder des Fördervereins unter der Federführung vom 1. Vorsitzenden Wolfgang Balzer und dem 2. Vorsitzenden Alexander von Renz. Es werden auf Anfrage regelmäßig informative und unterhaltsame Führungen durch das Museum angeboten.
Durch die Einteilung in Zeitabschnitte in ihrem geschichtlichen
Verlauf vermittelt das Museum anschaulich und informativ die
verschiedenen Phasen der Garnisonshistorie von Mainz
Hier zum Beispiel "1956 - heute" im Video....
"Frankreich ist eng mit der Mainzer Geschichte verbunden.
Wenn ein direkter Vorfahre 1793 im Mainzer Jakobinerklub Mitglied war
und man sich selber als Geschichtsverrückt bezeichnet, dann ist es auch
die logische Konsequenz mich im Mainzer Garnisonsmuseum für die
französische Zeit zu engagieren.
Von der Mainzer Revolutionszeit, der napoleonischen Zeit bis hin zur
französischen Besatzungszeit beider Weltkriege versuche ich dem
Besucher ein möglichst lebendiges Bild dieser sehr prägenden Mainzer
Zeit anhand von Uniformen und zahlreichen originalen Exponaten aufzuzeigen."
"Aus manchen Aktenbündeln rieselte noch der Löschsand – seit die Tinte getrocknet war, hatte niemand mehr die Akten aus den 1790er Jahren in die Hand genommen. Ich hatte in verschiedenen Archiven in Deutschland, Österreich und Frankreich das Glück, die Handakten und Briefe der deutschen und französischen Generale und Dienststellen auszuwerten, die zwischen 1789 und 1798 um Mainz rangen. Geschichte ist da kein langweiliges Buch, sondern Forschung, Blatt für Blatt eine neue Erkenntnis. Vor allem sieht man dann besonders gut, welche Menschen damals die Entscheidungen trafen – egal auf welcher Seite. Nebenbei wird so mancher heldenhafte Gefechtsbericht der einen Seite durch die Lektüre des Berichts der Gegenseite schnell seiner Glorie beraubt.
Wenn man sich dann anschaut, wie schwierig die Abstimmung zwischen den Verbündeten war, die damals Mainz verteidigten, dann bekommt man eine Ahnung davon, wie es heute in der NATO oder multinationalen Einsätzen zugeht. Das ist eine der Lehren, die man aus der
Mainzer Garnisons- und Festungsgeschichte ziehen kann."
"Man muss die Vergangenheit kennen um die Gegenwart zu verstehen und um die Zukunft gestalten zu können.
Als ehemaliger Berufssoldat der Feldjägertruppe war es für mich, nach meiner Versetzung nach Mainz, selbstverständlich Mitglied im Förderkreis Garnisonsmuseum zu werden. Die Feldjägertruppe der Bundeswehr begründet ihre lange Tradition auf das preußische Reitende Feldjäger Corps, welches auf Befehl des preußischen Königs „Friedrich dem Großen“, mit Allerhöchster Kabinettsorder vom 24.11.1740, aufgestellt wurde. Das erste Feldjägerbataillon der Bundeswehr hatte bis 2013 seinen Sitz in Mainz und auch wenn sich längst kein Bataillonsstab mehr in der Landeshauptstadt befindet, so ist doch immer noch eine Feldjägerkompanie hier stationiert und ich hoffe das sich daran auch in Zukunft nichts ändert.
Ich bin stolz in dieser ganz besonderen Truppengattung gedient zu haben,
denn niemand soll von Tradition reden,
der nicht durch sein eigenes Handeln diese Tradition vermehrt."
"Alexander von Renz ist öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger / Auktionator für Militärische Antiquitäten
"Durch meine militärhistorisch geprägte Familiengeschichte faszinieren mich militärische Antiquitäten schon seit meiner Jugend. Bis heute vergeht kein Tag, an dem ich mich nicht mit Exponaten vergangener Zeiten auseinandersetze. Mein Studium führte mich 1992 nach Mainz und bereits im Jahr 1993 trat ich dem Förderkreis des Mainzer Garnisonsmuseums bei, dessen 2. Vorsitzender ich heute bin.""
"Als Autor historischer Romane interessiere ich mich für Geschichte, als Reservist der Bundeswehr auch für die Militärgeschichte. Gerade diese ist ein wichtiger und interessanter Aspekt der ehemaligen Garnisonsstadt Mainz. Das bemerkt man nicht nur beim Rundgang durch die Stadt, wo zahlreiche Gebäude durch ihre Architektur die militärische Bedeutung des Ortes belegen. Dies geht bis auf die Zeit der Errichtung des ersten Römerkastells auf dem Kästrich zurück.
Auch etwa die Lektüre von Zuckmayers „Fastnachtsbeichte“, oder die Benennung und Uniformierung zahlreicher Mainzer Fastnachtsgarden zeigen, welch prägende Bedeutung die hier stationierten Regimenter für die Stadt hatten und teils noch haben.
Außerdem halte ich es für richtig und sogar notwendig, dass sich liberale Menschen aus der Mitte der Gesellschaft auch dieses Teils der deutschen Geschichte annehmen. Erfolgt dies nicht, und überlässt man die Denkmäler vorhergehender Generationen unbeachtet dem Verfall, überlässt man sie als Symbole und die Deutungshoheit darüber anderen gesellschaftlichen Kräften, die unredlich politisches Kapital draus schlagen wollen. "
"
Nach dem 1. Weltkrieg besetzten die Franzosen Ende 1918 das linke Rheinufer, zogen in Mainz
ein und blieben bis zum 30. Juni 1930. Während dieser Zeit waren ca. 20.000 Soldaten anwesend.
Mainz war eine so bedeutsame Garnison, dass sogar einzelne Regimenter während der Besatzungszeit
gegründet wurden.
Besonders hervorzuheben sind nordafrikanische Regimenter (Spahis), senegalesische Einheiten und
Soldaten aus Madagaskar bzw. Vietnam. Sie waren in 30 Kasernen / Forts und in Privatquartieren untergebracht .
Der sog. „Erbfeind“ war überproportional im Stadtbild vertreten. Entsprechend gespannt war die Stimmung und Einstellung der Mainzer Bevölkerung zur Besatzung, die nachhaltig bis nach dem 2. Weltkrieg anhielt.
Deshalb ist es für mich wichtig und oberstes Gebot zu zeigen und zu erklären, dass nur Freundschaft und kein Hass gegenüber Frankreich in unseren Herzen Platz haben kann. Diese Freundschaft muss aber auch gelebt werden, damit sie immer präsent bleibt."
"
Als pensionierter Soldat und 29-jähriger Veteran der US-Armee hatte ich immer ein starkes Interesse an der Militärgeschichte. Nachdem ich das Mainzer Garnisonmuseum besucht hatte, war ich daran interessiert, die Geschichte der amerikanischen Armee in Mainz zu erzählen.
Es ist ein Privileg und eine Pflicht, die Geschichte mit gegenwärtigen und zukünftigen Generationen zu teilen. "
Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt,
wird blind für die Gegenwart.
(Richard von Weizsäcker | Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland | 1984-1994)
"Schon seid meiner Jugend interessiere ich mich für Militärgeschichte des 20. Jahrhunderts,
dabei besonders der Zweite Weltkrieg. Seit 25 Jahren bin ich nun Mitglied im
Förderkreis Mainzer Garnisonsmuseum und nehme dort im Vorstand schon viele Jahre
das Amt des Schriftführers wahr.
Natürlich ist in der Mainzer Garnisonsgeschichte die Zeit der Wehrmacht und der
2. Weltkrieg nicht wegzudenken. Im Museum betreue ich diesen Zeitabschnitt der
Militärgeschichte der Stadt Mainz und kann bei diesem sensiblem Thema,
mein in den vergangenen Jahren erworbenes Fachwissen, einsetzen."
Förderkreis Mainzer Garnisonsmuseum e.V. | 2020-2024